Über Körperbehaarung und Schönsein
Hannah Maylou dient als Vorbild für viele Mädchen und Frauen, zu sich und ihrem Körper sowie ihrer Körperbehaarung zu stehen und weil dies auch jahrelang eines meiner Themen war, here we go… Ein kleiner Leckerbissen aus dem ganzen Interview, das du in der zweiten Ausgabe von FRAU*heit findest. Wir sprachen nämlich über weitaus mehr…
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„Ich bin als Mädchen in diese Welt geboren und habe deshalb viele Dinge natürlich hautnah erleben müssen, wie nun mal die meisten Frauen, z.B., dass einem auf der Straße nachgerufen wird oder ich mit 15 in der U-Bahn von einem fremden Mann auf dem Hintern begrabscht wurde. Ich traute mich damals nichts zu sagen, weil ich Angst hatte, dem könnte das unangenehm sein.“
So. Stelle dir jetzt vor: Ein Mann fasst einem Teenie-Mädchen auf den Hintern und das Mädchen, DAS MÄDCHEN!!! hat Angst, den Mann zu kränken. Soweit sind wir gekommen…
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„Ich schreibe schon sehr lange über Körperbehaarung, das ist so ein Thema, das immer wiederkommt. In meiner Schulzeit, als die Haare kamen und meine Freundin sich ihre Beine schon rasierte und sagte: ‚Ja Hannah, jetzt ist es soweit. Mach das auch mal.‘ Und ich so: ‚Ah, echt? Muss ich das jetzt machen?‘ Und sie so: ‚Ja, das macht man so!‘. Dann habe ich’s eben gemacht, alle zwei, drei Tage. Aber an Tagen, an denen ich vergessen hatte, meine Achseln zu rasieren, traute ich mich nicht, im Unterricht die Hand zu heben, wie heftig ist das eigentlich, dass wir unsere Schulbildung vernachlässigen, nur um anderen zu gefallen?
Ich machte mir damals keine Gedanken darüber.
Also machte ich vor kurzem ein Experiment, bei dem ich mich 30 Tage lang nicht rasiert habe. Zu Anfang war es voll komisch und ich habe mich gefreut, wenn ich mich wieder rasieren konnte. Es war irgendwie ungewohnt, dann habe ich mich rasiert und habe mir gedacht: ‚Jetzt fühle ich mich schon irgendwie nackt.‘, fand es doch irgendwie nicht so schlecht mit Haaren unter meinen Achseln. So habe ich begonnen, meinen Weg zu finden und mich zu rasieren, wenn ich wirklich Lust habe, denn mittlerweile gefällt‘s mir auch mit Haaren. Früher dachte ich, das sei unweiblich und eklig, jetzt mag ich es. Tatsächlich fühle ich mich weiblicher mit Behaarung, als wenn ich ganz glatt rasiert bin, weil ich mich dann wie eine erwachsene Frau fühle.“
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